IMAGINATA Jena stellt Projektantrag für IBA Thüringen

Mit ihrem einzigartigen Profil, den besonderen Angeboten und der anspruchsvollen Bauaufgabe im ehemaligen Umspannwerk Jena-Nord möchte die IMAGINATA ein wichtiger Baustein der Internationalen Bauausstellung Thüringen werden. Um dies zu ermöglichen, hat die KEM, die den IMAGINATA e. V. seit Ende der 1990er-Jahre als Projektsteuerer bei der Sanierung/Neunutzung des Gebäudeensembles im Jenaer Sanierungsgebiet "Unteraue" begleitet, den dazu notwendigen Projektantrag erarbeitet.

IMAGINATA: Das sind Sicherung und innovative Umnutzung eines technischen Denkmals, Reaktivierung von Brachflächen, Schaffung neuer Angebote für Bildungs- und Kulturinfrastruktur im besonderen Bestandsquartier und Revitalisierung des integrierten Gewerbealtstandortes.

IMAGINATA: Das heißt aber auch, Bestehendes zu hinterfragen und Neues zu denken. Für die weitere Entwicklung des Quartiers sollen deshalb mit einer abgestimmten Sanierung/Neunutzung des Gebäudekomplexes 110 kV-/30 kV-Halle und der Freiräume Rahmenbedingungen geschaffen werden, die auf die neue inhaltliche Ausrichtung des Vereins reagieren – (Bildungs-)Angebote sollen künftig ganz gezielt die Themenkreise Energieeffizienz und Klimaschutz umfassen und damit den Geist des Ortes (Genius loci) in innovativer Form widerspiegeln. Die Energiewende soll als Thema aufgegriffen und in ihrer Vielschichtigkeit allen Besuchergruppen verständlich zugänglich gemacht werden. Dazu wird es sowohl eine inhaltliche Ausrichtung als auch ein Vorleben am eigenen Beispiel geben, wobei sich die IMAGINATA auf ihre langjährigen Erfahrungen und ein etabliertes Lernkonzept zur Vermittlung komplexer Sachverhalte stützt.

Imaginata im ehemaligen Umspannwerk Jena-Nord: Tuschelmuschel, Tonhalle, Möbiusbahn und Hör-Spirale vor dem 110-kV-Gebäude

Mit der 2013/14 durch die KEM und ihre Projektpartner (Vierquadrat Architekten Weimar, air-consult Jena, IB Pippardt, Jena und IB Peißker, Jena) erarbeiteten Studie (Bestandsanalyse/Vorplanung) wurden Grundlagen formuliert, abgestimmt und konkretisiert. Wesentliche Inhalte dieser Konzeption sind – bezogen auf die o. g. inhaltliche Ausrichtung – die weitere Nutzung des denkmalgeschützten Ensembles unter besonderer Berücksichtigung einer energetischen Sanierung und energieeffizienter Heizungs- und Lüftungstechnik, die Verbesserung der Möglichkeiten für den Stationenpark und der Flexibilität im 110 kV-Gebäude sowie für Veranstaltungen (z. B. auch durch den Ausbau derzeit ungenutzter, dringend benötigter Räume), die Sicherung der barrierefreien Erschließung und des Brandschutzes sowie die Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität in den Freiräumen.

Für die Umgestaltung soll prinzipiell die gleiche Formensprache gewählt werden, die u. a. ein Grund dafür war, dass die Sanierung des 50-kV-Gebäudes im Jahr 2011 mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis in der Kategorie Technische Denkmale ausgezeichnet wurde: Vorhandene Installationen machen die ursprüngliche Funktionsweise für Besucher nachvollziehbar, neue Bauteile sind als „Zutaten“ erkennbar, Kontraste zwischen Altem und Neuem, zwischen Technik und Architektur werden gestaltet. Die formulierten Ansätze zur Sicherung der Energieeffizienz und zum Einsatz alternativer Energien sollen im Zuge der weiteren Planung in einer Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Bauphysik der Bauhausuniversität Weimar überprüft und optimiert werden.

IMAGINATA – Experimentarium für die Sinne: Der größte Teil des Stationenparks befindet sich in der großen Halle des 110 kV-Gebäudes

Mit dem angestrebten Abschluss der Sanierung des IMAGINATA-Quartiers im Rahmen der IBA Thüringen könnte sehr eindrucksvoll der Kreis geschlossen werden vom Expo-Projekt 2000 (inkl. erste Sanierungs- und Umbauarbeiten) zum IBA-Projekt Thüringen 2023, welches dann eine vollständige Neunutzung beinhaltet.

Das Plakat zum IBA-Projektantrag finden sie hier.