Jenaer „Marktplatz des Wissens“ erhält ein neues Erscheinungsbild

Der Ernst-Abbe-Platz auf dem Gelände des ehemaligen Carl-Zeiss-Hauptwerkes ist als hoch frequentierter „Campus“ einer der bedeutendsten innerstädtischen Platzräume in Jena. Aufbauend auf eine gemeinsame Initiative der JENOPTIK AG, der Friedrich-Schiller-Universität und der Stadt Jena wurde im Mai 2012 ein einstufiger, nichtoffener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit dem Ziel ausgelobt, dem „Marktplatz des Wissens“ eine deutlich bessere und zeitgemäße Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität zu geben.

Der von der KEM betreute Wettbewerb, in dessen Aufgabenstellung u. a. auch die Hinweise und Anregungen des Studierendenbeirates eingeflossen waren, traf auf sehr großes Interesse – bis zum 15. Juni waren 112 Bewerbungen von Büros aus ganz Deutschland sowie mehreren weiteren europäischen Ländern (z. B. Dänemark, Niederlande, Spanien, Italien, Portugal, Schweiz) eingegangen. Nachdem im Juni von einem Auswahlgremium 20 Teilnehmer ausgewählt bzw. ausgelost wurden – darunter auch 5 „junge Büros“ – stand den Teilnehmern eine Bearbeitungszeit bis zum 14. September zur Verfügung. Nach der Vorprüfung durch unsere Mitarbeiter Jörg Casper und Veit Bartholomäus fand am 17. Oktober in der „Tonhalle“ der Imaginata in Jena unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Hinnerk Wehberg aus Hamburg die ganztägige Sitzung des Preisgerichts statt. Auch dem an der bisherigen Gestaltung des Platzes maßgeblich beteiligten amerikanischen Künstler Frank Stella waren die eingereichten Arbeiten zur Kenntnis gegeben worden, so dass seine Stellungnahme einbezogen werden konnte. Das Preisgericht kam zu dem Ergebnis, drei Preise und zwei Anerkennungen wie folgt zu verleihen:

1. Preis:
Rita Mettler (Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin)
2. Preis:
Ursula Hochrein/Axel Lohrer (lohrer.hochrein landschaftsarchitekten,  München)
3. Preis:
Alexandre Mellier (MAN MADE LAND, Berlin)

Anerkennungen:     
Matthias Staubach/Tancredi Capatti capattistaubach Landschaftsarchitekten, Berlin
Rene Rheims, KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Krefeld

Die würdige Preisverleihung fand im Rahmen der Sitzung des Stadtrates am 14. November im Jenaer Rathaus statt.

Die Jury äußert sich in ihrer Bewertung des Wettbewerbsbeitrages von Frau Mettler u. a. wie folgt:
„Der baumbeschattete, leicht erhobene Aufenthaltsbereich vor der Mensa lädt zum Verweilen ein und gibt dem Platz gleichzeitig einen vitalen Eindruck. Die punktuell eingestreuten Ranksäulen leisten über die eingebauten Nebeldüsen einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas im Sommer. Die Verwendung von hellem Granit-Kleinsteinpflaster im Kontext zu „an Glasscherben erinnernde“ Betonplatten vermitteln lokale Assoziationen und eine besondere Spannung. Der Gesamtentwurf überzeugt durch eine äußerst prägnante Gliederung, die sich wirtschaftlich realisieren und unterhalten lässt.“

Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und Juryvorsitzender Prof. Hinnerk Wehberg im Fachgespräch während der Preisgerichtssitzung, rechts Jörg Casper (KEM)
 
Im Rahmen der Pressekonferenz am 18.10.2012 informiert OB Dr. Schröter (3. v. l.) die Preisträgerin Rita Mettler, neben ihm die Jurymitglieder Dr. Matthias Lerm (Stadtarchitekt), Prof. Dr. Klaus Dicke (Rektor der Friedrich-Schiller-Universität) und Wolfram Stock (Landschaftsarchitekt)
 
Die Wettbewerbsarbeiten waren sowohl in der Goethe Galerie Jena (Foto) als auch im Hörsaalgebäude am Ernst-Abbe-Platz ausgestellt