Festakt in Plauen zur abgeschlossenen Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Reichenbach und Hof

Der 73 Kilometer lange Teilabschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Reichenbach und Hof wurde am 5. Dezember 2013 mit einem Festakt im Plauener Oberen Bahnhof symbolisch in Betrieb genommen. In den Ausbau des Streckenabschnitts hat die Bahn seit 2010 rund 160 Millionen Euro (einschließlich Planungskosten) aus EU-, Bundes-, Landes- und Eigenmitteln investiert.

Trotz aller Freude zur Fertigstellung einer durchgehenden Elektrifizierung auf dem sächsischen Teil der Bahnstrecke, zu der neben dem feierlichen Festakt in Plauen auch Sonderfahrten zwischen Reichenbach, Plauen und Hof stattfanden, wird die Freude über die Streckenmodernisierung erheblich gedämpft durch die längeren Fahrzeiten und den notwendigen Umstieg in Hof, worauf sich die Reisenden zum Fahrplanwechsel ab dem 15. Dezember einrichten müssen. Die Gründe dafür sind die fehlende Neigetechnik in den neu auf dieser Strecke eingesetzten komfortableren Doppelstockwagen und die fehlende Elektrisierung der Sachsen-Franken-Magistrale auf bayerischer Seite, weshalb in Hof ein Umstieg auf dieselbetriebene Züge notwendig ist.

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Bahn für den Freistaat Bayern, Artur Stempel, Konzernbevollmächtigter der Bahn für den Freistaat Sachsen, Dr. Harald Fichtner, Oberbürgermeister der Stadt Hof, Petra Wesseler, Bürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth und Ralf Oberdorfer, Oberbürgermeister der Stadt Plauen (v. l. n. r.) bei der feierlichen Inbetriebnahme des elektrifizierten Teilabschnittes Reichenbach ‒ Hof der Sachsen-Franken-Magistrale
(Foto: Hagen Brosig, Stadt Plauen)

In der im Anschluss an den Festakt tagenden Lenkungsausschusssitzung des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes haben deshalb die fünf Oberbürgermeister der Städte Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof und Bayreuth die Deutsche Bahn aufgefordert, die Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale bis Nürnberg zu vollenden. Ebenso wurden die zur Sitzung anwesenden Vertreter der sächsischen Verkehrsverbünde und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft aufgefordert, das vorgelegte Betriebskonzept für 2015 zu überarbeiten, da 20 Minuten Umsteigezeit in Hof und zusätzlich 20 Minuten Fahrzeitverlängerungen auf sächsischer Seite gegenüber 2014 nicht das Ergebnis millionenschwerer Investitionen in die Sachsen-Franken-Magistrale sein dürfen und so den Bürgern nicht zu vermitteln sind. Bereits während der Sitzung kam es zu ersten Zugeständnissen der Fahrplanexperten, die von den anwesenden Oberbürgermeistern als Schritt in die richtige Richtung gelobt wurden.

Abschließend verabschiedeten die Oberbürgermeister den Etat und den Projektplan zur Fortführung der Städtenetzarbeit für 2014. Mit voraussichtlich fortgesetzter Unterstützung der jeweils lokal/regional ansässigen Sparkassen werden auch im neuen Jahr neben der Lobbytätigkeit für die Sachsen-Franken-Magistrale städteübergreifende Projekte und Aktivitäten zur Förderung der Begegnung und des Austausches der Bürger aus den Netzstädten durchgeführt. Besonders erfreulich war das mit der Festlegung von Etat und Projektplan verbundene klare Bekenntnis der Oberbürgermeister zur Fortsetzung des Projektmanagements, welches bereits seit 2004 von der KEM GmbH begleitet wird.