IMAGINATA in Jena – Fertigstellung der Sanierung und Umnutzung

Zum Jahresende 2019 wurden die Sanierungsarbeiten und die Umnutzung des ehemaligen Umspannwerkes Jena-Nord zur IMAGINATA abgeschlossen. Nach der Sicherung der baulichen Anlagen und dem Erwerb des Grundstückes durch den IMAGINATA e. V. erfolgten in mehreren Bauabschnitten seit 1998 umfangreiche Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten an den Gebäuden und die Neugestaltung der Außenanlagen. Die KEM GmbH hat diesen Prozess als Projektsteuerer begleitet und den Verein in Zusammenarbeit mit der Stadt Jena beim Fördermittelmanagement unterstützt.

Das Gebäudeensemble des in den 1920er-Jahren errichteten Umspannwerks Jena-Nord bildet als technisches Denkmal einen idealen Rahmen für das Ziel des Vereins, mit der IMAGINATA ein Experimentarium für die Sinne sowie ein Lernort, Fortbildungs-Labor, Denkmal, Science-Center, Konzertsaal und Galerie zugleich zu sein. Das gegebene Raumgefüge sowie die Geräte und Installationen, die den Charakter des Gebäudeensembles prägen, wurden kreativ bei der Neunutzung berücksichtigt.

Der sachlich funktional gegliederte Baukörper des 50 kV-Gebäudes mit der Imaginata-Kugel ist ein prägnantes Element des Stadtbildes von Jena

Das Gebäudeensemble des in den 1920er-Jahren errichteten Umspannwerks Jena-Nord bildet als technisches Denkmal einen idealen Rahmen für das Ziel des Vereins, mit der IMAGINATA ein Experimentarium für die Sinne sowie ein Lernort, Fortbildungs-Labor, Denkmal, Science-Center, Konzertsaal und Galerie zugleich zu sein. Das gegebene Raumgefüge sowie die Geräte und Installationen, die den Charakter des Gebäudeensembles prägen, wurden kreativ bei der Neunutzung berücksichtigt.

Schrittweise erfolgte in den Jahren die Sanierung in Bauabschnitten, so dass schon bald erste Gebäudeteile genutzt werden konnten. Nach Sicherungsarbeiten an Dächern, der Beseitigung von Altlasten und Sanierungsarbeiten am Bürotrakt und der 30 kV-Halle wurde die 50 kV-Schalthalle umgebaut. Seminar- und Veranstaltungsräume wurden eingerichtet und Platz für Experimentier- und Erlebnisstationen entstand. Im letzten Bauabschnitt wurde von 2016 bis 2019 auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie, die in Zusammenarbeit der KEM GmbH mit weiteren Architekten und Fachplanern entstand, die Sanierung und Nutzungserweiterung des Gebäudekomplexes 110 kV-Halle/30 kV-Gebäude sowie der Außenanlagen realisiert.

Ein wichtiger Aspekt des letzten Bauabschnittes war die Berücksichtigung von Energieeffizienz und Klimaschutz. Die Einschränkungen für die Nutzung der 110 kV-Halle aufgrund der fehlenden Heizung sollte beseitigt werden. Nach Abwägung verschiedener Varianten hat man sich für eine dynamische Luftheizung mit Wärmerückgewinnung entschieden. Der nutzungsbedingt kurzzeitig auftretende Wärmebedarf bei Veranstaltungen in der großen Halle kann so schnell und energiesparend abgedeckt werden. Die Versorgung der Luftheizung durch die vorhandene Heizungsanlage im 50 kV-Gebäude über eine Nahwärmeleitung trägt zudem zur Energieeffizienz bei. Zur Senkung des mit der Lüftungsanlage verbundenen höheren Elektroenergieverbrauchs wurde außerdem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Des Weiteren wurden bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt, für die durch die Berücksichtigung des Denkmalschutzes besondere Anforderungen bestanden (Fenster, Innendämmung).

 
Besucher bei der Besichtigung in der 110 kV-Halle zum Tag der Städtebauförderung im Mai 2019  

Eine weitere wichtige Aufgabe für die Arbeiten am Gebäudekomplex 110 kV-Halle/30 kV-Gebäude bestand darin, weitere Räume nutzbar zu machen und eine bessere barrierefreie Erschließung zu realisieren. Durch den Einbau eines Aufzuges wurde die Tonhalle im 1. Obergeschoss des 30 kV-Gebäudes als wichtiger Veranstaltungsort auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Die Erweiterung des Treppenhauses zum 2. Fluchtweg ermöglicht es außerdem, die sogenannte Dachlaterne im Dachgeschoss der 110 kV-Halle für Ausstellungen zu nutzen.

Der Schwerpunkt bei der Umgestaltung der Außenanlagen lag in der Aufwertung der Freiflächen. Die Gebäudeerschließung, das Umfeld von Experimentierstationen und Aufenthaltsflächen wurden durch Pflasterbeläge besser nutzbar. Der damit verbundene Anschluss der Oberflächenentwässerung an das vorhandene schadhafte Leitungsnetz war mit Umbauten verbunden, die aufgrund der Höhenverhältnisse eine besondere Herausforderung für Planung und Umsetzung darstellten. Der zweite Bereich der Außenanlagen war der angrenzende ungeordnete Parkplatz auf einer beräumten Gewerbebrache. Nach der Entsorgung von belasteten Böden entstand hier eine neue Zugangssituation mit Parkplätzen für Mitarbeiter und Besucher. Außerdem wurde eine neue Fläche für Außenexperimente geschaffen. Auch die Beleuchtung der Außenanlagen wurde neu angelegt und leistet durch ein innovatives Steuerungskonzept einen zusätzlichen Beitrag zur Energieeffizienz. Vom Notebook im Büro können nun entsprechend der verschiedenen Nutzungsanforderungen die Leuchten programmiert werden.

In den 20 Jahren kontinuierlicher Bautätigkeit wurden Städtebaufördermittel des Bundes und des Landes Thüringen sowie Zuschüsse der Stadt Jena und der Denkmalpflege in Höhe von ca. 6,7 Mio. € eingesetzt. Das öffentliche Interesse an der IMAGINATA nahm nicht zuletzt durch die so ermöglichte ständige Weiterentwicklung der Angebote der IMAGINATA zu. Steigende Besucherzahlen und Nachfragen nach Veranstaltungen zeugen davon, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

 
Das Hochseilrad ist eine der Außenstationen, die Physik zum aufregenden Erlebnis machen  

Weitere Informationen zur Imaginata Jena erhalten Sie unter www.imaginata.de