August 2022

Integriertes Regionales Entwicklungskonzept des Saale-Holzland-Kreises ohne Gegenstimme beschlossen

Nach einer über eineinhalbjährigen Erarbeitungszeit, die trotz der zeitweisen Pandemieeinschränkungen von einem intensiven Beteiligungs- und Abstimmungsprozess geprägt war, wurde das mit Unterstützung der KEM GmbH erarbeitete Integrierte Regionale Entwicklungskonzept (IREK) des Saale-Holzland-Kreises im Juni 2022 mit nur einer einzigen Stimmenthaltung im Kreistag beschlossen.

In dem auch als Kreisentwicklungskonzept zu bezeichnendem Konzept sind – neben einer Bestandsanalyse und einer Einschätzung der Auswirkungen sich verändernder Rahmenbedingungen – vor allem Handlungserfordernisse, Ziele und Schlüsselmaßnahmen für die nächsten Jahre enthalten. Das IREK wird somit zukünftig wichtiger Leitfaden für das strategisch-operative Handeln von Kreisverwaltung und Kreistag sowie von den Verantwortlichen in den 91 kreisangehörigen Kommunen.

Übersichtsplan Saale-Holzland-Kreis; © KEM GmbH

Nach einer onlinebasierten Befragung der Bürgermeister der Städte und Gemeinden, einer schriftlichen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (TÖB) sowie zahlreichen Vertiefungsgesprächen mit Fachverantwortlichen in der Landkreisverwaltung und den TÖB, fand im Rahmen der Erarbeitung des Entwicklungs- und Handlungskonzeptes ein umfangreicher Arbeitsgruppenprozess mit insgesamt vier thematischen Arbeitsgruppen statt. Zudem wurde die IREK-Erarbeitung von zwei Regionalkonferenzen in der Stadthalle Eisenberg flankiert, in denen mit einer Vielzahl von Landkreisakteuren die Arbeitsgruppentätigkeit erst inhaltlich-thematisch gesteuert und später die vorgestellten Arbeitsgruppenergebnisse diskutiert sowie angepasst wurden.

1. Regionalkonferenz in der Stadthalle Eisenberg; Foto: KEM GmbH

In Anlehnung an das bisherige Leitbild des Saale-Holzland-Kreises „Zukunft gestalten – miteinander, nachhaltig und optimistisch“ soll sich der zwischen den Oberzentren Jena und Gera gelegene Landkreis zukünftig weiter als attraktiver Wohn-, Wirtschafts-, Freizeit- und Tourismusstandort mit leistungsfähiger Kreisverwaltung und ebenso leistungsfähigen Kommunen entwickeln. Die Schwerpunkte der insgesamt 159 Schlüsselmaßnahmen liegen auf der Stärkung/Förderung des Zuzuges von Familien, Entwicklung von Wohnbaustandorten an integrierten Standorten, Ausschöpfung vorhandener Potenziale zur Innenentwicklung, Optimierung der verkehrlichen Anbindung an umliegende Oberzentren und Regionen, Verbesserung der inneren verkehrlichen Erschließung, Entwicklung attraktiver Gewerbeflächen und Erhalt guter Standortbedingungen. Weitere Schwerpunkte sind Ausbau der landkreiseigenen Wirtschaftsförderungsaktivitäten, Professionalisierung von Tourismusmanagement und -marketing im Rahmen der neuen Destination Saale-Unstrut, Sicherung der Strukturen und ortsnaher Angebote der Daseinsvorsorge, Schutz und Pflege des Naturraums, Intensivierung der Klimaschutz-/Klimaanpassungsaktivitäten, Sicherstellung des Brand- und Katastrophenschutzes sowie Optimierung der Verwaltungsstrukturen im Landratsamt zur Erbringung der im eigenen bzw. übertragenen Wirkungskreis zu erfüllenden Aufgaben und Leistungen.

Eine Besonderheit im IREK stellen die auf Wunsch der kreisangehörigen Kommunen mit ihnen abgestimmten teilregionalen Profile dar, die räumlich und inhaltlich differenzierte Entwicklungs- und Handlungsschwerpunkte sowie konkrete touristischen Schwerpunktmaßnahmen für die jeweilige Teilregion beinhalten.