Konzept zur Konkretisierung interkommunaler Wirtschaftsförderungsaktivitäten von Bernsdorf, Königsbrück, Laußnitz, Oßling und Schwepnitz auf Verbundsversammlung vorgestellt 

Die kommunale Wirtschaftsförderung in Städten und Gemeinden unter 10.000 Einwohnern stößt auch im nordwestlichen Teil des Landkreises Bautzen aufgrund begrenzter Kapazitäten in den jeweiligen Verwaltungen zunehmend an ihre Grenzen. In der Regel sind die Stadt- und Gemeindeoberhäupter auch erste und einzige Wirtschaftsförderer vor Ort. Zudem hat die im Kreisentwicklungsamt des Landkreises Bautzen angesiedelte Wirtschaftsförderungsabteilung nur stark eingeschränkte Möglichkeiten, um kleine und mittelgroße Kommunen bei ihren Wirtschaftsförderungsaktivitäten zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der Ziele und Maßnahmen des 2012 erarbeiteten Wirtschaftsorientierten Regionalen Entwicklungskonzeptes für den nordwestlichen Teil des Landkreises Bautzen wurde 2019 die KEM GmbH mit Unterstützung aus Mitteln zur Förderung der Regionalentwicklung (FR-Regio) von den Städten Bernsdorf und Königsbrück sowie den Gemeinden Laußnitz, Oßling und Schwepnitz mit der Erstellung eines mit den Partnern abzustimmenden Konzeptes zur Konkretisierung interkommunaler Wirtschaftsförderungsaktivitäten beauftragt.

Nach einer Analyse und Bewertung wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen sowie der Gewerbeflächen-, Wirtschafts- und Beschäftigungssituation wurden dazu in allen fünf beteiligten Kommunen Gesprächsrunden mit ortsansässigen Unternehmensvertretern geführt, die vor allem zur Erfassung der unternehmensspezifischen Situation vor Ort, der Beschäftigungs- und Fachkräftesituation, des betrieblichen Flächenbedarfes und einer Einschätzung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten dienten.

Auf Basis dieser Erkenntnisse und einer weiteren Abstimmung mit dem Leiter des für Wirtschaftsförderung im Landkreis Bautzen zuständigen Kreisentwicklungsamtes sowie Vertretern von Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und der Bundesagentur für Arbeit wurde in Abstimmung mit den Bürgermeistern der beteiligten Kommunen die Schlüsselmaßnahme „Einrichtung einer Koordinierungsstelle für interkommunale Wirtschaftsförderung“ mittels einer ausführlichen Maßnahmenbeschreibung mit Aussagen zu Trägerschaft, Zielen, Inhalten, schaffenden Voraussetzungen, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie Realisierungszeitraum konkretisiert.

Die Vorstellung der Analyseergebnisse und der Eckpunkte für die Einrichtung und Durchführung einer Koordinierungsstelle für interkommunale Wirtschaftsförderung wurde in der um lokale Unternehmensvertreter erweiterten Verbundsversammlung mit Stadt- und Gemeinderäten der beteiligten Kommunen am 28. Oktober 2019 von den Anwesenden mit hohem Interesse aufgenommen und in der anschließenden Diskussion von einer großen Mehrheit unterstützt. Ergänzende Hinweise der Teilnehmenden bezogen sich größtenteils auf eine weitere Konkretisierung des Arbeitsprogramms für die Koordinierungsstelle.

Auf der Grundlage des Konzeptes hat die Stadt Bernsdorf als Projektträger der interkommunalen Kooperationsgemeinschaft einen FR-Regio-Projektantrag beim zuständigen Regionalen Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien gestellt. Im Erfolgsfall kann ab 2020 mit geeignetem Personal eine gemeinsame Wirtschaftsförderung in den fünf beteiligten Kommunen betrieben werden.

Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Berufssegmenten; über 40 % sind im interkommunalen Kooperationsraum in Fertigungs- bzw. Fertigungstechnischen Berufen tätig
Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit (2018); Grafische Aufbereitung: KEM GmbH