Konzeptionelle Prüfung des Potenzials gemeinsamer Wirtschaftsförderungsaktivitäten in Altenberg, Dippoldiswalde, Glashütte und Klingenberg abgeschlossen

Die kommunale Wirtschaftsförderung im Landratsamt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie vor allem in den landkreiszugehörigen Städten und Gemeinden stößt aufgrund begrenzter Personalkapazitäten zunehmend an ihre Grenzen. Vor allem kleinere Kommunen mit bis zu 10.000 Einwohnern können die Betreuung ihrer ortsansässigen Unternehmen nicht mehr im notwendigen Umfang wahrnehmen. Zudem müssen immer komplexer werdende Fragestellungen und Sachverhalte in den vielschichtigen Bereichen der Wirtschaftsförderung oft mit spezialisiertem Personal oder mit hohem Koordinierungsaufwand bearbeitet werden.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der seit Jahren konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Städten Altenberg, Dippoldiswalde, Glashütte und der Gemeinde Klingenberg haben die beteiligten Kommunen mit Förderung aus der Richtlinie „Regionalentwicklung“ (FR-Regio) die KEM GmbH im Juni 2015 mit der Aufgabe betraut, die Chancen und Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit im Wirtschaftsförderungsbereich zu prüfen und Vorschläge für das weitere Vorgehen zu entwickeln.

Nach einer Analyse und Bewertung wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen sowie der Gewerbeflächen-, Wirtschafts- und Beschäftigungssituation wurden dazu Gespräche mit Unternehmensvertretern und Wirtschaftsakteuren geführt, die vor allem zur Erfassung der unternehmensspezifischen Situation vor Ort, der Beschäftigungs- und Fachkräftesituation, des betrieblichen Flächenbedarfes und einer Einschätzung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten dienten. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden gemeinsam mit den Bürgermeistern der beteiligten Kommunen, dem Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im zuständigen Landratsamt und dem Vorsitzenden des IMPRO Interessenverband Metall- und Präzisionstechnik Osterzgebirge e. V. „Fachkräftesicherung und Nachwuchskräftegewinnung“, „Standortmarketing“ und „Kommunikation“ als wichtigste Themenfelder für zukünftig gemeinsame Wirtschaftsförderungsaktivitäten identifiziert.

Darauf aufbauend wurde den Bürgermeistern eine Empfehlung für eine geeignete Organisationsstruktur unterbreitet und erste Hauptbestandteile eines Arbeitsprogramms skizziert. Konkret wurden als prioritär umzusetzende Maßnahmen die „Einrichtung einer interkommunalen Koordinierungsstelle“ und die „Initiierung und Durchführung einer Standortmarketingoffensive“ vorgeschlagen und ausführlich erläutert.

Die interkommunale Koordinierungsstelle soll demnach zukünftig als gemeinsame zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vernetzungsstelle für Unternehmen sowie andere Institutionen und Akteure der Wirtschaftsförderung dienen und vor allem in den Bereichen tätig werden, die eine erhöhte regionale Abstimmung erfordern und vom Landratsamt nicht in erforderlicher Qualität und kleinräumlicher Konkretisierung erbracht werden können.

Mit der Standortmarketingoffensive wird eine bisher nicht vorhandene wirtschaftsorientierte und zielgruppenspezifische Bekanntmachung und Positionierung des Kooperationsraumes vorgeschlagen. Die Herausarbeitung des regionsspezifischen Wirtschafts- und Branchenprofils sowie der positiven ansiedlungsrelevanten Standortfaktoren sollen nachhaltig ein attraktivitätsförderndes Standortimage schaffen, mit dem die für die ansässigen Unternehmen existenziell wichtige Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften unterstützt wird.

Nach der Übergabe des Endberichtes an die beteiligten Kommunen und einer Diskussion in den kommunalen Gremien gilt es nun zu klären, wie mit den von der KEM GmbH und den Bürgermeistern abgestimmten Vorschlägen umzugehen ist. Sollte Einigkeit bzgl. einer Realisierung der empfohlenen Maßnahmen erzielt werden, bedarf es zeitnah der weiteren Konkretisierung des Arbeitsprogramms in den beiden Hauptmaßnahmen, der Bereitstellung finanzieller Ressourcen in den kommunalen Haushalten und vor allem der Erarbeitung von projektbezogenen Förderanträgen. Die KEM GmbH mit ihrem Engagement und ihrer Erfahrung aus zahlreichen vergleichbaren Fördermittelbeantragungen wird bei Bedarf die vier kommunalen Kooperationspartner bei der weiteren Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen begleitend unterstützen.