Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Mügeln

Nachdem die neue Ortsumfahrung S 31 im Februar 2014 eröffnet wurde, ist mittlerweile auch die Planung für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt weit fortgeschritten. Die von der Stadt Mügeln beauftragte Planungsgemeinschaft, bestehend aus IPROconsult GmbH und KEM GmbH, hat bereits im Stadtrat und auf zwei Bürgerversammlungen ihre Planungsentwürfe vorgestellt. Besonders erfreulich war die Anerkennung durch die Bürger, Anwohner und Gewerbetreibenden der Stadt. Da in der sehr offen geführten Diskussion viele gute und ergänzende Hinweise und Ideen eingebracht wurden, hat die Stadt aus diesem Anliegerkreis sogar eine Arbeitsgruppe gebildet, die nun den weiteren Planungsprozess begleiten wird.

Wer die alte innerstädtische Ortsdurchfahrt in Mügeln kennt, weiß, welcher Herausforderung sich die Planer stellen müssen, um den schmalen Straßenabschnitt nicht nur zu sanieren, sondern in seiner eigentlichen Funktion als kleinteilige Straße für den Einzelhandel mit einer Vielzahl an Grünstrukturen umfassend neu zu gestalten. Dabei orientieren sie sich am Leitmotiv „Erschaffung einer ‚städtischen‘ Flaniermeile mit besonderer Identität und Unverwechselbarkeit; die zum Flanieren, Bummeln und Verweilen einlädt“.

Alte Ortsdurchfahrt in Mügeln mit schmalen Gehwegen und geringer Aufenthaltsqualität

Diese Idee der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt ist nicht neu, sondern wurde bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept und in den Vorbereitenden Untersuchungen zum neuen Sanierungsgebiet jeweils als Hauptmaßnahme definiert. Diese Umsetzungsmaßnahme zur Belebung der Stadt und damit zur nachhaltigen Sicherung des historischen Gebäudebestandes wurde erfreulicherweise auch durch die zuständigen Förderbehörden anerkannt und mit notwendigen Fördermitteln unterstützt.

Nach aktuellem Planungsstand soll die Befahrbarkeit in beide Richtungen erhalten bleiben. Um eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer zu erreichen, soll die Durchfahrgeschwindigkeit bis max. 20 km/h begrenzt werden. Die Abfolge der Straße wird durch unterschiedliche Materialien vollkommen neu gegliedert. Es entstehen drei unterschiedliche Straßenräume. Der Bereich am Marktplatz bildet dabei das Zentrum und soll mit einem Plattenbelag ausgebaut werden. In den beiden angrenzenden engen Straßenräumen wird es eine Kombination aus Asphalt und Pflaster geben. Der Asphalt dämpft den entstehenden Lärm für die Anwohner. Zusätzlich werden an vielen Stellen kleine Grüninseln eingebaut, die den Straßenraum auflockern und ihm einen freundlichen Charakter verleihen.

Leitdetails zur Straßenplanung - Anbindung Dr.-Friedrichs-Straße/Döbelner Straße

Der Ausbau wird barrierefrei erfolgen, die Fußwege werden daher keine hohen Bordsteine erhalten und der südliche Fußweg wird auf eine Mindestbreite von 1,75 m erweitert. In diesem gepflasterten Fußweg ist ebenfalls ein Plattenbelag zur besseren Fahrbarkeit für Kinderwagen und Rollatoren vorgesehen. Die Haltepunkte für den öffentlichen Nahverkehr bekommen einen breiteren Fußwegeausbau im Bereich des Rathauses. Die Straße erhält ein neues, der Größe des Ortes angepasstes Gesicht, in dem Auslagemöglichkeiten für Gewerbebetreibende, Freisitze für Gastronomie, Kurzzeitparkplätze und Fassadenbegrünungen vollkommen selbstverständlich in den Straßenraum eingegliedert werden. Zusätzliche Parkplätze für Kunden und Gäste der Stadt werden in direkt angrenzenden Hofbereichen entlang der Straße im Zuge der Baumaßnahme entstehen.

Nach Meinung aller Beteiligten bringt die bereits vorgestellte Planung die Vielzahl an unterschiedlichen Nutzungen auf der sehr engen Ortsdurchfahrt sehr gut in Einklang. Nach aktuellem Planungsstand soll die Umsetzung noch 2014 begonnen und 2015 fertiggestellt werden.