Regionales Entwicklungskonzept (REK) für die Spreewald-Niederlausitzer Tagebaufolgelandschaften zwischen den Städten Calau, Luckau, Lübbenau/Spreewald und Vetschau/Spreewald fertiggestellt

Die Städte Calau, Luckau, Lübbenau/Spreewald und Vetschau/Spreewald haben mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Brandenburg und mit Unterstützung von KEM GmbH und IPROconsult GmbH ein gemeinsames Regionales Entwicklungskonzept (REK) für die Region der ehemaligen Braunkohletagebaue Schlabendorf-Nord, Schlabendorf-Süd, Seese-Ost und Seese-West erarbeitet, um die touristischen Potenziale der Tagebaufolgelandschaft zu erschließen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die die Angebotsvielfalt in der Reiseregion Spreewald ergänzen und aufwerten.

Die seit 2009 stattgefundenen Geländebrüche haben die bis dahin weit fortgeschrittene Bergbausanierung in der vergleichsweise kleinen Tagebaufolgelandschaft stark zurückgeworfen. Durch die aus Sicherheitsgründen notwendige Ausweisung von großflächigen Sperrbereichen und der immer noch andauernden Verdichtung der Innenkippen konnten bisherige touristische und infrastrukturelle Planungen nicht umgesetzt werden und sind zu großen Teilen auch nicht mehr realisierbar. Vor diesem Hintergrund war es wichtiges Anliegen der kommunalen Partner, auf Basis bereits realisierter Projekte (u. a. Slawenburg Raddusch, Natur-Erlebniszentrum Wanninchen) die strategisch-konzeptionellen Voraussetzungen zu schaffen, um den Tourismus mittel- bis langfristig in der Region zu etablieren.

Die Konzepterarbeitung wurde von einem aus Vertretern der beteiligten Kommunen, der LMBV und des dafür zuständigen Referates der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg bestehenden Planungsrat begleitet und gesteuert. Darüber hinaus gab es durch zwei Bürger- und Akteursversammlungen, vier aktionsraumbezogene Workshops und zahlreiche Gespräche mit Ortsakteuren, Tourismus- und Naturschutzträgern sowie der LMBV einen umfangreichen Beteiligungsprozess, der zu einer erheblichen Qualifizierung des REK und dessen Akzeptanz in der gesamten Tagebaufolgelandschaft geführt hat.

Die KEM-Projektleiter Michael Kroll und Joris Schofenberg bei der öffentlichen REK-Abschlussveranstaltung in der Stadthalle Calau
 

Im REK wurden touristische Leitprofile und Entwicklungsziele für die Tagebaufolgelandschaft herausgearbeitet. Mit der Herstellung eines Kernradwegenetzes und der Schaffung von befahrbaren Wasserwegeverbindungen wurden zwei übergeordnete Leitprojekte festgelegt und konkretisiert, deren Realisierung (vor allem Kernradwegenetz) die notwendige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche touristische Erschließung und Entwicklung ist. Außerdem wurden, aufgrund der notwendigen Konzentration auf geotechnisch unbedenkliche bzw. kurz- bis mittelfristig fertigsanierte Teilbereiche der Tagebaufolgelandschaft, der Bischdorfer See und der Schlabendorfer See als touristische Kern- und Hauptentwicklungsbereiche festgelegt. Für diese Bereiche wurden neben touristischen Leitprofilen und Entwicklungszielen auch konkrete Leitprojekte inkl. detaillierter Maßnahmenbeschreibungen abgestimmt.

Am Ostufer des Bischdorfer Sees soll zum Beispiel ein Bade- und Ferienhausstandort entstehen und am Schlabendorfer See soll die Marina Schlabendorf mit ihren angrenzenden Bereichen zu einem Tourismusstandort ausgebaut werden. Für die insgesamt zehn Leitprojekte sowie für vier weitere Projekte zur Verbesserung der Attraktivität der Übergangsbereiche der vier angrenzenden Städte in die Tagebaufolgelandschaft wurden aussagekräftige Detailpläne und ausführliche Maßnahmenbeschreibungen mit Angaben zu Trägern, Beteiligten, Zielen, Inhalten und Kosten erstellt.

Um trotz der Komplexität der erarbeiteten Ergebnisse allen Bürgern, Akteuren und Entscheidungsträgern ein möglichst leicht verständliches REK zur Verfügung stellen zu können, wurde von der KEM GmbH abschließend auch eine attraktiv gestaltete REK-Kurzfassung erstellt (siehe nachfolgenden Link).

REK-Kurzfassung