Stadt Delitzsch beantragt Aufnahme in Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

Das Gebiet „Elberitzmark“, im südöstlichen Bereich der Innenstadt gelegen, ist innerhalb von Delitzsch ein potenzielles Zentrum für sport- und freizeitorientierte Aktivitäten. Diese Funktion für die Gesamtstadt kann das Gebiet vor allem durch die weitere Attraktivitätsverbesserung des Freibades und die Reaktivierung der großflächigen Sportanlage übernehmen. Förderlich in diesem Zusammenhang ist, dass sich in der Elberitzmark eine Grundschule befindet und  bereits mehrere Vereine, Einzelhändler und andere Unternehmen aktiv sind.

Trotz der infrastrukturellen Ausstattung und vorhandener gewerblicher und sozialer Aktivitäten besteht erhöhter städtebaulicher Handlungsbedarf für das Gebiet. Dieser ergab sich u. a. aus Mängeln in Stadtstruktur und Ortsbild, Nutzungskonflikten (Gewerbe, Verkehr, Wohnen), Leerständen oder Unternutzung gewerblicher Immobilien sowie aus Zustand und Gestaltung öffentlicher Freiräume und Erholungsbereiche. Zudem wird die Elberitzmark durch die Lage am südlichen Eingangsbereich zur Innenstadt teilweise von einer starken Verkehrsbelastung beeinträchtigt.

Unsaniertes Hauptgebäude des Elberitzbades (links) und brachliegende Sportplatzfläche (rechts) als Maßnahmenschwerpunkte im Gebiet „Elberitzmark“

Das trotz dieser Probleme vorhandene Entwicklungspotenzial war Anlass für den Stadtrat, im Mai 2014 einen Aufstellungsbeschluss für das zukünftige Fördergebiet „Elberitzmark“ zu fassen. Damit verbunden war die Erarbeitung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes und eines Aufnahmeantrages in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (SOP). Mit beiden Leistungen beauftragte die Stadt die KEM GmbH.

Im Rahmen unseres Auftrages analysierten wir die städtebauliche und infrastrukturelle Situation, führten eine Trägerbeteiligung durch und entwickelten Maßnahmen zur Aufwertung des Gebietes. Mit der Umsetzungsstrategie und den Maßnahmen unseres Konzeptes sollen in den kommenden Jahren eine infrastrukturelle, funktionelle und städtebauliche Verbesserung der Elberitzmark und eine intensivere Nutzung der vorhandenen Anlagen ermöglicht werden. Auf diese Weise wird sich das Gebiet noch mehr als freizeitbezogener Schwerpunkt, Wohnstandort und als Standort für kleingewerbliche Entwicklungen in der Stadt entwickeln. Der Aufnahmeantrag und das dazugehörige Konzept wurden im Juli 2014 fristgerecht bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eingereicht.

Ausschnitt des im Rahmen der SEKo-Erarbeitung erstellten Entwicklungs- und Gestaltungsplans

Das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ (SOP) wird von Bund und Ländern gemeinsam getragen. Aus den Mitteln des Programms können Maßnahmen unterstützt werden, die dem Funktionsverlust zentraler Versorgungsbereiche (u. a. Nebenzentren in Stadtteilen, Grund- und Nahversorgungszentren) entgegenwirken. Damit können beispielsweise öffentliche Räume aufgewertet oder Bau- und Ordnungsmaßnahmen umgesetzt werden. Zusätzlich lassen sich Verfügungsfonds einrichten, um Akteure im Gebiet in den Entwicklungsprozess zu integrieren.