Eröffnung der neuen heimatkundlichen Ausstellung in Fürstenberg/Havel

Seit dem 10. Mai 2019 bietet die neue, zentral am Markt gelegene heimatkundliche Ausstellung in Fürstenberg/Havel ihren Besuchern einen Einblick in die über die Jahrhunderte bewegte Geschichte der Stadt und Region. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Fürstenberger Goldschatz, der 2008 bei Bauarbeiten nahe der Burg gefunden wurde, und nun in den Ausstellungsräumen als Replik zu bestaunen ist.

Nach der Schließung des Heimatmuseums und des Brandenburgischen Forstmuseums gab es in der Stadt über viele Jahre keinen Ort, an dem die Fürstenberger Stadtgeschichte und ihre historischen Exponate angemessenen präsentiert wurden. Nach dem Goldschatzfund wuchs der Wille der Stadtverantwortlichen und vieler Bürger, die wertvollen Sammlungsgegenstände im Rahmen einer kleinen dauerhaften heimatkundlichen Ausstellung zu präsentieren.

Mit Förderunterstützung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) wurde 2017 die KEM GmbH gemeinsam mit unserem langjährigen Kooperationspartner Ö Grafik (Agentur für Marketing und Design) mit der Erarbeitung einer entsprechenden Ausstellungskonzeption und deren Umsetzung in einem Raum eines stadteigenen Gebäudes am Markt beauftragt. Ziel war dabei nicht die Errichtung eines Museums mit den typischen Merkmalen des Sammelns, Bewahrens, Kategorisierens und Forschens, sondern die Schaffung einer kleinen heimatgeschichtlichen Ausstellung.

Trotz ihrer geringen Fläche beinhaltet die Ausstellung neben Inhalten zur Bedeutung und Handel der Stadt auch ein sensibles Thema, Fürstenberg zu Zeiten des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt, auch im bildlichen Sinne, steht jedoch der Goldschatz. Da der echte Schatz dem Land Brandenburg gehört und im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel sicher verwahrt ist, wurde für die Ausstellung extra eine Replik des Goldschatzes erstellt.

 Blick in die neue heimatkundliche Ausstellung in Fürstenberg/Havel

Die gegenüber der Touristinformation gelegene und von dort durch eine große Glastür einsehbare Ausstellung vermittelt den Besuchern einen ersten Eindruck zur Stadtgeschichte und bietet ihnen einen guten Anlass, um anschließend Fürstenberg/Havel und Umgebung weiter zu erkunden. Durch die Begrenzung auf wenige Themen, die inhaltlich auch nur angerissen werden, ist die museale Inszenierung der Ausstellung sehr reduziert. Das jeweilige Exponat steht dabei im Vordergrund und ermöglicht im Zusammenspiel von narrativer Präsentation und moderner Raumgestaltung eine schnelle und ansprechende Vermittlung der Ausstellungsthemen.

Die Gesamtkosten für die Herstellung der heimatkundlichen Ausstellung betrugen ca. 80.000 Euro (davon ca. 50.000 Euro Fördermittel) und zeigen eindrucksvoll auf, dass man auch mit einem vergleichsweise kleinen Budget ein gleichermaßen stadtgeschichtlich und touristisch bedeutsames Kleinod schaffen kann.

Ausstellungsdetails mit Textwand, Schautafel und Glasvitrine