Umbau des Pirnaer Schlosses Sonnenstein zu einem modernen Verwaltungszentrum nun auch förderrechtlich abgeschlossen

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre schlugen mehrere Versuche des Freistaates Sachsen und der Stadt Pirna, Investoren für die Schlossanlage zu finden, fehl. Dies lag neben der finanziellen Herausforderung unter anderem auch an der Kubatur und dem dadurch vorhandenen großen Flächenangebot von ca. 10.000 m². Für diese räumlichen Ausmaße eine dauerhafte und der städtebaulichen Prägnanz der Anlage angemessene Nutzung zu finden, war äußerst schwierig.

Umso erfreulicher war die im Zuge der Landkreisreform aufgekommene Idee, die Landkreisverwaltung des zusammengeschlossenen Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Schloss Sonnenstein unterzubringen. 2007 veräußerte der Freistaat Sachsen die Grundstücke an den Landkreis und nach umfassender Vorbereitung konnten im Jahr 2009 die ersten bauvorbereitenden Arbeiten beginnen. Nach der Grundsteinlegung im Juni 2010 konnte nach fast zwei Jahrzehnten Leerstand und Verfall bereits im Dezember 2011 das neue Landratsamt planmäßig seiner Bestimmung übergeben werden. Zeitgleich wurden die ehemaligen Festungsanlagen, die sogenannten Bastionen, welche in der frühesten Zeit der Burganlage entstanden, unter Bauherrenschaft des Landkreises freigelegt, gesichert und instandgesetzt und gehören nun zu einer der wichtigsten touristischen Attraktionen der Stadt Pirna.

Schloss Sonnenstein nach Abschluss der Umbau- und Sanierungsarbeiten
Foto: Norbert Kaiser

Das als Public-Private-Partnership (PPP) erfolgreich durchgeführte Bauvorhaben wurde im Rahmen des 14. Verwaltungskongresses "Effizienter Staat" vom Bundesverband PPP und der Fachzeitschrift „Behörden Spiegel“ mit dem Innovationspreis PPP 2011 in der Kategorie „Verwaltung/Bau“ ausgezeichnet. In der Begründung erfuhr insbesondere die gelungene Verbindung von Denkmalschutz, Instandsetzung nach fortschreitendem Verfall und die Schaffung eines modernen Verwaltungssitzes eine entsprechende Würdigung.

Die Gesamtkosten für die beiden Baumaßnahmen Schloss und Bastionen belaufen sich auf 45,166 Mio €. Der Bund und der Freistaat Sachsen beteiligten sich mit Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ in Höhe von 23,426 Mio. €. Die KEM GmbH übernahm als beauftragter Sanierungsträger die förderrechtliche Abwicklung des Vorhabens und schloss diese im Frühjahr 2013 ab.

Der Elbflügel des Schlosses Sonnenstein vor der Sanierung
Foto: Norbert Kaiser