EFRE-Förderperiode 2014–2020 – ein Zwischenstand aus Jena

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als das wichtigste Förderinstrument der Europäischen Union für eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung aller europäischen Regionen hat sich mittlerweile auch erfolgreich in der Stadtentwicklung etabliert. Bereits in der vorherigen Förderperiode wurden viele städtebauliche Projekte mit positiven Effekten in Kommunen initiiert und umgesetzt.

In der aktuellen Förderperiode 2014–2020 wurde im Freistaat Thüringen die „Nachhaltige Stadtentwicklung“ als einer von fünf Förderschwerpunkten definiert. Mit den EFRE-Zuwendungen sollen vor allem die zentralen Orte Thüringens als attraktive Wirtschafts- und Sozialräume und damit als infrastrukturelle Ankerpunkte für ihr jeweiliges Umland weiterentwickelt und gestärkt werden.

Die Stadt Jena wurde mit dem Konzept „JenKISS – Jenas Kommunale Integrierte Stadtentwicklungsstrategie“ und den darin eingeordneten Projekten als eine der Programmkommunen ausgewählt. Zwei der insgesamt acht geförderten EFRE-Vorhaben liegen in dem von der KEM GmbH betreuten Sanierungsgebiet „Modellvorhaben der Stadterneuerung“ (Sanierung der Altstadt).

Beim Vorhaben „Landfeste – Revitalisierung und Freiraumgestaltung Saaleaue“ setzt die Stadt Jena EFRE-Zuwendungen ein, um eine funktionale und gestalterische Aufwertung der stadtnahen Kulturlandschaft der Saaleaue zu erreichen. Zur Revitalisierung der Landfeste als gestalteter Erholungsraum erfolgen die Anlage neuer Aufenthalts- und Spielbereiche, eine Erneuerung und Ergänzung des Wegenetzes sowie eine gezielte Neuanpflanzung von Bäumen, Sträuchern und Stauden sowie die Anlage von neuen Rasenflächen unter Berücksichtigung der vorhandenen Vegetation. Die Landfeste verbindet das Wenigenjenaer Ufer und den denkmalgeschützten Volkspark Oberaue. Sie bildet das zentrale Bindeglied zwischen Innenstadt und Saale. Eine Fertigstellung der Freiraumgestaltungsmaßnahme ist für Mitte November 2020 geplant.

Foto 1: Visualisierung der Landfeste nach der Umgestaltung (Foto: Stadt Jena)

Beabsichtigtes Ziel der Stadt Jena beim „Neubau Ernst-Abbe-Bibliothek mit Bürgerservice“ ist es, einen neuen Begegnungs- und Wissensstandort mit deutlich besseren Arbeits- und Nutzungsbedingungen sowie erweiterten Bibliotheksfunktionen zu schaffen. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes ist außerdem die Unterbringung des zentralen Bürgerservices der Stadt Jena vorgesehen. Die neuen Nutzungen ergänzen das Kultur- und Bildungsquartier mit dem angrenzenden Theaterhaus, Theatervorplatz und dem Karmelitenkloster. Mit der Neubebauung am Engelplatz erfolgt zugleich die Revitalisierung einer langjährigen innerstädtischen Brachfläche.

Foto 2: Infrastrukturstaatssekretärin Susanna Karawanskij, Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (rechts im Bild) und der Werkleiter von JenaKultur Jonas Zipf bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides für den Bibliotheksneubau
(Foto: TMIL, Sebastian Lenk)

Neben der gesamten fördertechnischen Begleitung von der Antragstellung auf Bewilligung der Zuwendungen bis zur Erarbeitung der Verwendungsnachweise unterstützt die KEM GmbH die Stadt Jena beim effizienten und zweckentsprechenden Einsatz der EFRE-Zuwendungen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk darauf, das europäische Zuwendungsrecht umfassend anzuwenden und Besonderheiten wie die Nutzung des Thüringer EFRE-Portals oder die umfassende Dokumentation der Abrechnung der Vorhaben in enger fachlicher Abstimmung mit den Bewilligungsstellen sowie den zuständigen Ministerien zu steuern.

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung wird auch nach 2020 mit seinen Mitteln für die Förderung von Wachstum und regionaler Entwicklung ein wichtiges strukturpolitisches Instrument bleiben. Die KEM GmbH wird die Stadt Jena in der Übergangsphase zur neuen EFRE-Förderperiode im Rahmen ihrer Sanierungsberatertätigkeit auch 2021 unterstützend begleiten.